20-jähriges Dienstjubiläum von Herrn Oberbürgermeister Christof Bolay

21. Mai 2025

Im Namen des Gemeinderates
Petra Hönschel-Gehrung
Erste ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bolay,
sehr geehrte Frau Bolay,

sehr geehrte Herren Rommel und Lübke,
sehr geehrter Herr Makurath,
liebe Mitglieder des Gemeinderats,
werte Gäste,

ich heiße Sie alle herzlich willkommen zur heutigen Sitzung des Gemeinderats, in der wir das 20-jährige Dienstjubiläum von Ihnen Herr Oberbürgermeister Christof Bolay feiern. Als Sie, Herr Bolay, im Jahr 2005 mit gerade einmal 36 Jahren antraten, Herbert Rösch zu beerben, haben Sie entgegen vielen Prognosen die Wahl bereits im ersten Wahlgang mit 51,4 % der Stimmen gewonnen. Das war ein bemerkenswertes Ergebnis, ebenso wie ihre Wiederwahlen, bei denen Ihnen 98 % bzw. bei der letzten Wahl mit einem Gegenkandidat fast 70 % der Wählerinnen und Wähler ihr Vertrauen geschenkt haben.

Allein diese Zahlen sprechen schon dafür, dass Sie als Kommunalpolitiker und auch als Person von der Bürgerschaft sehr wertgeschätzt werden.

Ostfildern hat sich seit Ihrem Amtsantritt stark verändert. In den vergangenen 20 Jahren wuchs die Bevölkerung im Scharnhauser Park stark an und es gelang, den jungen Stadtteil in unsere vielfältige Reformstadt zu integrieren. Die Herausforderungen unserer Stadt sind nicht weniger geworden. Neben der dringenden Sanierung vieler städtischer Gebäude sind es die Themen Wohnraumnot, die Unterbringung von Geflüchteten sowie die Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder, die Sie mit beharrlicher Kontinuität durch Ihre Amtszeit begleiten. Dies alles inzwischen unter dem Vorzeichen sinkender Steuereinnahmen und wirtschaftlicher Stagnation. Die Themen werden teils sehr kontrovers diskutiert. Überhaupt scheint es, als würden die gesellschaftlichen Empfindlichkeiten zunehmen. Ihre besonnene Art hilft Ihnen, dass Sie in angespannten Situationen gut vermitteln können – vorausgesetzt, Sie möchten das auch. Jedenfalls meistern Sie die Themen professionell und souverän.

Ein großes Gut ist dabei Ihre rhetorische Begabung. Die zeichnet Sie auch bei allen anfallenden repräsentativen Aufgaben aus. Es ist schon sehr angenehm, wenn der OB einfach „schwätzen“ kann, kurz und bündig mit einer Prise Humor. Dazu passt auch Ihr Versprechen bei der ersten Wahl, ich zitiere: „Das vielfältige, schöne und lebendige Ostfildern braucht eine souveräne Führung an der Spitze. Ich werde die Stadt nach innen optimal managen und nach außen positiv repräsentieren“. Beides ist Ihnen im Rückblick gelungen.

Wir als Gemeinderat schätzen Ihre straffe und klare Sitzungsleitung… und sollten wir es tatsächlich mal fertiggebracht haben, Sie aufzuregen oder gar aus der Fassung zu bringen, so werden wir das an dieser Stelle selbstverständlich nicht erwähnen, das bleibt nichtöffentlich.

Besonders straff mit auffallend kurzer Tagesordnung werden die Sitzungen an den Tagen mit einem wichtigen Fußballspiel. Steht der Anpfiff des VfB abends an, muss sich jeder Gemeinderat genau überlegen, ob er sich sein Verhältnis mit Ihnen verscherzen will, indem er die Sitzung mit viel Redebeiträgen und Fragen in die Länge zieht…Und wehe, es ist auch noch eine Fußball EM oder gar WM, dann brauchen wir alle gute Nerven.

20 Jahre sind Sie nun im Dienst und lassen bisher noch keine Amtsmüdigkeit spüren. Es tut einer Stadt wie Ostfildern gut, Kontinuität und Stabilität an der Verwaltungsspitze zu haben. Das merken wir in diesen unruhigen und unsteten Zeiten. Nach dem Wechsel in der Verwaltungsspitze innerhalb von nur 2 Jahren ist auch hier wieder Kontinuität und Verlässlichkeit eingekehrt und es ist für uns im Gremium sichtbar und spürbar, dass die Chemie zwischen Ihnen Dreien stimmt, was sicherlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Vorteil ist.

Wir blicken in diesem Jahr auf 50 Jahre Ostfildern zurück mit nur drei Oberbürgermeistern – Sie allein haben die letzten 20 Jahre davon aktiv mitgestaltet und feiern Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum.

Das spricht für Stabilität und grundsätzliche Zufriedenheit mit der Stadtpolitik.

Das, Herr Oberbürgermeister, ist auch Ihr Verdienst!

Im Zusammenleben einer Stadt gibt es auch Enttäuschung und Frust, man kann es nie allen Bürgern recht machen und muss mit dem Kompromiss leben, ebenso in der Verwaltung. Und auch unser Gemeinderat besteht aus verschiedenen Fraktionen und Politikvertreter mit einer Vielfalt an Meinungen, Kritik und unterschiedlichen Vorstellungen.

All diese Faktoren können einem OB das Leben ganz schön schwer machen – aber wir dürfen heute doch feststellen: Bei allen Unterschieden zeichnet sich das Verhältnis fraktionsübergreifend mit der Verwaltung und auch Ihnen ganz persönlich als harmonisch und vertrauensvoll aus. Und wir sind durchaus dankbar, dass sich gleich gegenüber dem Stadthaus eine nette Location befindet, in der wir gemeinsam mit Ihnen die Sitzung hinter uns lassen können und bei einem Gläschen auch andere Themen besprechen können. Die sogenannten Nachsitzungen jedenfalls sind unserem gegenseitigen Klima nicht schädlich.

Lieber Herr Bolay,

als Ihre erste ehrenamtliche Stellvertreterin, darf ich Ihnen im Namen des Gremiums herzlich zu Ihrem Jubiläum gratulieren. Es ist in besonderem Maße Ihr Verdienst, dass die Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat und Stadtverwaltung trotz Kontroversen in der Sache auf Augenhöhe und in vertrauensvoller Zusammenarbeit geschieht. Dafür sei Ihnen an dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank ausgesprochen. Für Ihre weitere Amtszeit wünschen wir Ihnen weiterhin ein gutes Händchen und sind gespannt, wie Ihre Zukunftspläne ausschauen.

Zwischen Ihrem geschätzten Fußball und dem Amt eines Oberbürgermeisters gibt es doch viele Parallelen:

Eine top Vorbereitung, gut eingearbeitet sein in alle Spielzüge, Durchhaltevermögen zu zeigen, sich nicht gleich in die Karten schauen lassen, die Taktik dem Gegner nicht zu früh verraten (also das spüren wir manches Mal…), die Fans gebührend würdigen und bei der Stange zu halten, den Applaus mitnehmen und dabei trotzdem nicht abheben.

Fairplay, Respekt und Regeln sind nicht nur auf dem Spielfeld entscheidend, sondern in unserer Gesellschaft und unserem Alltag. In diesem Sinne agieren Sie ganz im Hinblick auf Ihren verehrten VfB und meistern so manche Herausforderung einer Bürgerfragestunde und Infoveranstaltung mit kritischem Thema stets unter dem Motto:

Furchtlos und treu!  

Genau das wünschen wir Ihnen für die kommenden Jahre und haben Ihnen das passende Geschenk mitgebracht: (Geschenk wird überreicht)

Für Sie Frau Bolay, die Sie viele Stunden auf Ihren Mann verzichten müssen, ein kleiner Blumengruß vom Gemeinderat.

 

Petra Hönschel-Gehrung
Erste ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters