Foodsharing Unterstützung

Corian Raisch – GR-Sitzung 09.12.2020, Vorlage 161/2020

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bolay,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedanken uns für die schnelle und unbürokratische Behandlung unseres Antrages aus der letzten Sitzung und sind erfreut über die Erläuterungen hierzu, welche unserem Antrag perfekt entsprechen.  Aufgrund der unglaublichen täglichen Lebensmittelverschwendung inklusive dem Verpackungsmüll, ist die Idee und Initiative des ‚Foodsharing‘ eine alltagstaugliche Umweltbewegung für jeden Mitbürger. Es wurden in unserem Gremium verschiedene Bedenken geäußert, zum einen, was die mögliche Konkurrenz zu den traditionellen ‚Tafelläden’ der Diakonie angeht und zum anderen zur Gesamtfinanzierung. Der große Unterschied zum Tafelladen besteht bei den Nutzern, denn im Tafelladen können nur Personen mit geringem Einkommen zu symbolischen Preisen einkaufen, bei Foodsharing steht das Angebot an kostenlosen Lebensmitteln jedoch allen Personen offen. Ein Blick nach Sillenbuch, wo dieses Projekt seit Jahren erfolgreich läuft, zeigt, dass ein großes Interesse an diesem Angebot aus allen Gesellschaftsschichten existiert. Denn es geht nicht in erster Linie darum, preisgünstig einzukaufen, sondern vielmehr steht der Umweltgedanke im Mittelpunkt und dieser Aspekt wird von einer breiten Bevölkerung als aktive Möglichkeit zur Vermeidung von Müll und Lebensmittelverschwendung gerne unterstützt.

Zum Thema Kosten: Die ev. Kirchengemeinde Scharnhausen unterstützt die Gruppe ehrenamtlicher Helfer mit den notwendigen Rahmenbedingungen. Die Installationskosten sind einmalig und werden von der Kirchengemeinde getragen, alles weitere Engagement beruht auf ehrenamtlicher Basis. Hygiene und Sauberkeit sind bei Foodsharing ein wichtiger Aspekt für die Akzeptanz der Nutzer und daher werden alle Lebensmittel in einem großen Kühlschrank gelagert, welcher von den Freiwilligen täglich gereinigt und auf die nötige Kühltemperatur geprüft wird. Das notwendige Fundament für die Hütte mit dem Kühlschrank sowie die Wasser- und Elektroleitungen gilt es zu installieren und genau hierfür sind die € 5000 als einmaliger Zuschuss zu den tatsächlichen Gesamtkosten zu verstehen, welche die Kirchengemeinde selbst trägt.

Mit dieser Förderung ist somit nicht nur eine finanzielle Unterstützung verbunden, sondern auch eine Anerkennung gegenüber der ehrenamtlichen Foodsharing Mitarbeiter und natürlich ebenso das Anliegen, dem Projekt eine öffentliche Aufmerksamkeit zu geben. Ziel wäre es durchaus, dass diese Initiative auch in anderen Stadtteilen von Ostfildern Nachahmer findet. Und: Das Angebot gilt natürlich für alle Bürger unserer Stadt, daher ist es offen jederzeit zugänglich.

Wir haben damit eine schöne win-win Situation: Die beteiligten Diskounter müssen die Lebensmittel nicht entsorgen und arbeiten gerne mit den geschulten Foodsharing Mitarbeitern zusammen; die Gesellschaft erhält noch bestens verzehrbare leckere Produkte komplett kostenlos und die Umwelt wird nicht durch unnötigen Müll belastet. Ein nachhaltiges Projekt, das hoffentlich viele Abnehmer findet!

Die Freien Wähler stimmen der Vorlage zu.

Für die Fraktion
Corina Raisch

Termine