Schulkindbetreuung an der Ganztagesgrundschule Ruit

Petra Hönschel-Gehrung – GR-Sitzung 09.02.2022, Vorlage 002/2022

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bolay, sehr geehrte Frau Pichler,

der Beschlussantrag ist sehr unklar und unpräzise formuliert und lässt gänzlich offen, ab wann denn neue Strukturen greifen sollen. Unsere Fraktion geht daher davon aus, dass im laufenden und kommenden Schuljahr noch nichts geändert wird. Einige Eltern sind sehr verunsichert und wissen nicht, welche Betreuungsform sie bei der aktuellen Schulanmeldung angeben sollen. Für das Schuljahr 23/24 stimmen wir gerne der sukzessiven Aufhebung der Parallelstruktur der Betreuung zu. Es bleibt dann genügend Zeit, das pädagogische Konzept und die Zeitstruktur des Ganztages zu verschriftlichen. Allen Eltern, natürlich auch dem Gemeinderat rechtzeitig vorzulegen und dann selbstverständlich ebenfalls auf der Homepage der Schule zu veröffentlichen.

Wir beantragen den Beschluss dahingehend zu präzisieren:

Der Gemeinderat stimmt der sukzessiven Aufhebung der Kernzeitenbetreuung an der Ganztagesgrundschule Ruit ab dem Schuljahr 2023/24 zu.

Das Thema der Doppelstruktur – drei Tage Ganztagesgrundschule 8 – 15 Uhr und zusätzlich Kernzeitbetreuung – beschäftigt den Gemeinderat seit der Planung im Jahr 2012, als die Zusammenführung der beiden ehemaligen Standorte Schillerschule und Justinus-Kerner Schule besprochen wurde. Im damaligen pädagogischen Konzept, welches dem Antrag für den Schulneubau und Ganztagesbetrieb beigelegt wurde, ist unter 3.1 „Rhythmisierung und Veränderung der Zeitstruktur“ zu lesen:  8:00 Uhr bis 12:20 Uhr Unterricht – mit Vesper- und Bewegungspausen dazwischen. Die Unterrichtsstunde von 11:35 – 12:20 Uhr wird für Unterricht und für freie GTS-Angebote genutzt. Nach der Vorstellung im VA kristallisierte sich für mich heraus, dass genau diese Stunde ein Problem darstellt, da Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen durch städtische Betreuung beaufsichtigt werden müssen. Für mich unverständlich, da ja ein GTS-Angebot geplant war. Kinder, die nicht im Ganztag teilnehmen, müssen die Kernzeitenbetreuung buchen, wenn sie eine Betreuung über die Schulzeit hinaus benötigen.  Für das Ganztages- Angebot ist die Schule zuständig und für die zusätzliche Betreuung die Stadt. Für die Aufgabe der Beaufsichtigung des Mittagessens ist der Schulträger zuständig. Das sind also drei verschiedene Töpfe, aus denen finanziert wird. Das nur nebenbei. An der Grundschule Ruit sind es nur zwei Töpfe, da Schulträger und zuständige Institution für die Kinderbetreuung beide Male die Stadt ist. So kompliziert kann man Ganztagesbetreuung machen.

Wir verstehen, dass es für das Kollegium, welches nun schon mehrere Jahre ohne Schulleitung ist, eine schwierige und komplexe Aufgabe ist, diese Parallelstruktur in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal der Stadt zu organisieren.

Die Kommunikation zwischen der Schule, der Leitung der Schulkindbetreuung und Frau Pichler als Leiterin des Bereiches Kinder und Jugend hat sehr gut funktioniert. Trotzdem wurde die Vorlage geschoben und hinausgezögert, warum auch immer. Hier kann man nur Vermutungen anstellen, und Corona wird vermutlich auch hier als einzige Erklärung herhalten müssen.

Für die Fraktion:
Petra Hönschel-Gehrung
Fraktionsvorsitzende

 

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