Neuanlage Kunstrasenplatz
Markus Dinkelacker – Gemeinderat 06.Dezember 2023, Vorlage 168/2023
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bolay, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren,
nachdem meine Familie 1983 nach Kemnat zog, war neben der Grundschule, der Vereinssport- in meinem Fall Fußball- der Ort, an dem ich von Anfang an Anschluss und Freunde fürs Leben fand. Als junger Erwachsener konnte ich mich als ehrenamtlicher Jugendfußballtrainer beim TV Kemnat engagieren. Daraus resultierte dann auch mein jetziger Beruf in der Kinderbetreuung.
Unsere Vereine, die ohne ehrenamtliches Engagement nicht funktionieren würden, sind ein Ort der Vielfalt, der Begegnung, der Integration, der Geselligkeit, schlicht, sie sind ein Ort von sehr hoher gesellschaftlicher Bedeutung.
Dies erfordert gut funktionierende, intakte und einwandfreie Sportstätten vor Ort.
Kehren wir zurück ins Jahr 1990. Schon damals war der Rasenplatz in Kemnat entweder zu nass oder zu trocken. Maulwurfhügel trugen stellenweise zu witzigen Fehlpässen bei. Und auch die Neigung des Spielfeldes konnten wir als Heimmannschaft spielerisch und meist erfolgreich nutzen.
Die Fußballer aus Scharnhausen kämpften zu dieser Zeit schon mit der Körsch, die Teile des Platzes immer wieder in ein Sumpfgebiet verwandelte.
Von beiden Vereinen gab es deswegen immer intensiven Kontakt mit dem Freiflächenmanagment.
Nach langer Funkstille bezüglich Sanierung oder Neuanlage eines Rasenplatzes, ging es im November 2023 nun ganz schnell voran. Aber nicht nur schnell, sondern jetzt ging es plötzlich um einen Kunstrasenplatz. In Zeiten knapper werdenden Kassen soll, bei zu erwartenden Kosten von ca. 1,2 Millionen €uro, jedoch nur ein Verein mit einem Kunstrasen ausgestattet werden.
Nach Abwägung aller Argumente schlägt die Verwaltung den Neubau des Kunstrasens in Scharnhausen vor, da eine Sanierung des Platzes dort aufwändiger und somit auch teurer ist.
Recht ungute Stimmung entsteht beim TV Kemnat insbesondere dadurch, dass im Vorfeld von der Verwaltung die Hoffnung geweckt wurde, der Sportplatz in Kemnat könnte in absehbarer Zeit mit einer Platzvollsanierung „an der Reihe“ sein. Der Verein war ja in der Vergangenheit zu einer ausführlichen Begründung der Sanierungserfordernisse aufgefordert worden – und das quasi in Konkurrenz zum TSV Scharnhausen.
In der Fraktion haben wir dieses Thema sehr lange besprochen und teilen letztlich mehrheitlich die Argumentation der Verwaltung, dass zunächst der Kunstrasenplatz in Scharnhausen erstellt werden soll.
Da der Kemnater Platz jedoch auch sehr stark sanierungsbedürftig ist und die in der Vorlage beschriebene angedachte Summe für eine Komplettsanierung dieses Platzes nicht annähernd ausreicht, unterstützen wir den vorausgegangenen interfraktionellen Antrag.
Für die Fraktion:
Markus Dinkelacker